Zurück zur Themen-Übersicht: Israelische Geschichte

 

Am Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre verfolgte der Irak ein militärisches Nuklearprogramm, das eine direkte Bedrohung für Israel darstellte. Nachdem diplomatische Bemühungen gescheitert waren, zerstörte die israelische Luftwaffe den irakischen Reaktor Osirak. Damit konnte die atomare Bedrohung durch den Irak ausgeschaltet werden.

 

Videodokumentation

 

Überblick

  • Datum: 17. Juni 1981
  • Ort: Bagdad, Irak
  • Ereignis: Zerstörung des irakischen Reaktors Osirak durch die Israeli Air Force

 

Wesentlich Beteiligte

  • Israel
  • Israeli Air Force
  • Irak
  • Indirekt: Frankreich (Entwicklung & Aufbau des irakischen Reaktors Osirak)

 

Hintergrund

  • Arabisches Großmachtstreben des Irak
  • Militärisches Nuklearprogramm des Irak (offiziell vom Irak nicht als militärisch klassifiziert):
    • 1959 – 1975: Kooperation mit der Sowjetunion
    • Ab 1975: Kooperation mit Frankreich
  • Bedrohung Israels durch den Irak
  • Seit 1977 konservative / Mitte-Rechts-Regierung Israel (Ministerpräsident Begin)
  • Anfangsphase des 1. Golfkrieg zwischen Iran & Irak (22. Sep. 1980 – 20. Aug. 1988)

 

Verlauf

Das irakische Nuklearprogramm

  • 1975/76: Abkommen über nukleare Kooperation zwischen Frankreich & Irak
  • 1976 – 1979: Vergebliche diplomatische Bemühungen Israels in Kooperation mit den USA, Frankreich & Italien, den Reaktorbau zu stoppen
  • 1979: Baubeginn des Reaktors Osirak (franz. Bez.: Osiris-Klasse & Irak) / Tammuz (irak. Bez.: Babylonischer Monat, in dem die Ba‘ath-Partei 1968 an die Macht kam)
  • 1979: Israelische Entscheidung zu einem vorbeugenden Angriff Osiraks
  • 1980: Frankreich liefert 12,5 kg hoch angereichertem Uran an den Irak

 

Auftakt zur Operation Opera

  • 1979: Israelische Entscheidung zu einem vorbeugenden Angriff Osiraks
    • 1979/80: Angebliche Mossad-Operationen:
    • Zerstörung von Bauteilen fuhr den irakischen Reaktor durch eine Explosion in Frankreich
  • Liquidierung von Yehia El-Mashad (Nuklearwissenschaftler)
  • 30. Sep. 1980: Nicht erfolgreicher Luftangriff des Irans auf den Reaktor Osirak im Rahmen des 1. Golfkrieges (22. Sep. 1980 – 20. Aug. 1988)
  • 30. Nov. 1980: Iranische Aufklärungsmission mit Luftbildern des Reaktors, die angeblich an Israel geliefert werden
  • 1980/81: Israelische Aufklärungsflüge über Süd- & West-Irak entdecken Schwächen in der irakische Radaraufklärung
  • 04. Apr. 1981: Iranischer Luftschlag führt zu einer signifikanten Schwächung der irakischen Luftwaffe

 

Durchführung der Operation Opera

  • 07. Juni 1981 – 15.55: Beginn der Operation Opera von Etzion Airbase mit dem Start von 8 F-16 (Bomber) & 6 F-15 (Jagdschutz)
  • 07. Juni 1981 – nach 15.55: Anflug in den Irak über jordanisches & saudisches Hoheitsgebiet
  • 07. Juni 1981 –18:35: Bombardierung & Zerstörung des Reaktors Osirak durch die israelischen F-16 innerhalb von 2 Minuten
  • 07. Juni 1981 – nach 18:37: Rückkehr der aller israelischer Kampfflugzeuge nach Israel

Folgen

  • Irak:
    • Massive Verzögerung des militärischen Nuklearprogramms des Irak
    • Saddam Hussein lässt den Kommandeur der westlichen Luftverteidigung & seine Offiziere hinrichten
  • Israel:
    • Abwehr einer kurz- & mittelfristigen Bedrohung durch den Irak
    • Weitere Reputationssteigerung für das israelische Militär (national & international)
    • Begin gewinnt die Wahl in 1981, insb. da Oppositionsführer Peres die Operation kritisiert
    • Diplomatischer Druck auf Israel (siehe unten)
  • International:
    • Weltweite (offizielle) Kritik an der Operation als Verletzung der Souveränität des Irak & Verurteilung durch die UN; aber auch verdeckte Zustimmung, u.a. von arabischen Ländern
    • Verstärkung des Strebens nach Massenvernichtungswaffen in Teilen der arabischen & weiteren Welt
    • Stärkere Geheimhaltung von militärischen Nuklearprogrammen in neu entwickelnden Staaten
    • Beweis der Durchführbarkeit von vorbeugenden Militärschlägen & der damit zusammenhängenden diplomatischen Schwierigkeiten

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.