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Die Monroe-Doktrin war eine der wesentlichen Leitlinien der amerikanischen Außenpolitik für nahezu zwei Jahrhunderte. Die Doktrin geht auf die Rede zur Lage der Nation von Präsident Monroe im Jahre 1823.

 

Videodokumentation

 

Überblick

  • Datum: 02. Dez. 1823
  • Ort: Washington, USA
  • Ereignis: Rede zur Lage der Nation

 

Wesentlich Beteiligte

  • James Monroe (1758 – 1831), US-Präsident
  • John Quincy Adams (1767 – 1848), US-Außenminister

 

Historischer Kontext - Vereinigte Staaten von Amerika

Vor der Präsidentschaft Moores rieben die USA eine innen- & außenpolitisch unruhige Phase mit immensen territorialen Erweiterungen.

  • 1803: Lousiana Purchase (zzgl. brit. Abtretung) – USA erhalten Gebiete westlich des Mississippis von Frankreich
  • 1812 – 1815: Britisch-Amerikanischer Krieg – USA scheitern mit der Eroberung Kanadas
  • 1819: Adams-Onis-Vertrag – USA erhalten Florida von Spanien
  • 1817 – 1825: Präsidentschaft Monroes gilt als „Era of Good Feelings“ mit gesellschaftlicher Konsolidierung & wirtschaftlichem Aufschwung

 

Historischer Kontext – Internationale Situation

  • 1809 – 1825: Spanische Kolonien in Südamerika & Mexiko werden unabhängige Republiken
  • 1814: Wiener Kongress  – absolutistische Regime werden in Europa wiederhergestellt
    • In der Folge des Wiener Kongresses: Gefahr einer spanischen Rückeroberung der Kolonien mit Unterstützung der europäischen Mächte
  • Aug. – Sep. 1823: Vor dem Hintergrund brit. Wirtschaftsinteressen schlägt der brit. Außenminister Cannings den USA eine gemeinsame Erklärung vor, welche die Unabhängigkeit der lateinamerikanischen Republiken unterstützt & schützt
  • USA wollen nicht im Beiboot der Briten sitzen & verfassen eigene Erklärung
  • 02. Dez. 1823: US-Präsident legt die Monroe-Doktrin in der Rede zur Lage der Nation dar

Inhalt der Monroe-Doktrin

 „Amerika den Amerikanern“

  • Keine Einmischung der USA in die europäischen Angelegenheiten & die bestehenden Kolonien
  • Keine weitere (Re-) Kolonialisierung & Einmischung in amerikanische Angelegenheiten durch die europäischen Mächte – anderenfalls US-Intervention

 

Gründe für die Doktrin

  • Wirtschaftliche Gründe: Verbesserung des Handels mit Südamerika
  • Territoriale Gründe: Sicherung der territorialen Expansion durch eigenständige Position
  • Sicherheitspolitische Gründe: Verhindern von territorialer Konkurrenz weiterer europ. Großmächte
  • Ideologische Gründe: Unterstützung des republikanischen Gedankens
  • Machtpolitische Gründe: Profilierung Adams (nächster US-Präsident)

 

Weitere Entwicklung der Monroe-Doktrin

  • Bis Ende 19. Jh.: Isolationistische & defensive Auslegung gegen europäische Interventionen
  • 1904: Roosevelt-Colollary – alleiniges Recht der USA als regionale Hegemonialmacht in Amerika zu intervenieren
  • März 1947: Truman-Doktrin – „itmust be the policy of the United States to support free people who are resisting attempted subjugation by armed minorities or by outside pressures“
  • Nov. 2013: US-Außenminister Kerry bezeichnet die Monroe-Doktrin als „dead“

 

Folgen

  • Monroe-Doktrin wird als zentrale Leitlinie der US-Politik in unterschiedlicher Weise ausgelegt
  • Weiterentwicklung der Monroe-Doktrin:
  • Isolationistische Position (19. Jh.)
  • Interventionistische Position mit amerikanischem Geltungsbereich (1. Hälfte des 20. Jh.)
  • Interventionistische Position mit weltweitem Geltungsbereich (2. Hälfte des 20. Jh.)
  • Die britische Unterstützung der Monroe-Doktrin ist eine wesentliche Grundlage für die Special Relationship

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