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Die Rheinlandbesetzung durch die deutsche Wehrmacht im Jahre 1936 war ein wesentlicher Schritt in Richtung des Zweiten Weltkriegs. Die Remilitarisierung des Rehinlands bedeutete eine militärische und außenpolitische Stärkung für das Deutschen Reich. Ferner verpassten die Westmächte, Frankreich und Großbritannien, eine Gelegenheit, Hitler frühzeitig zu stoppen.

 

Videodokumentation

 

 

Überblick

  • Datum: 07. März 1936
  • Ort: Rheinland, Deutschland
  • Ereignis: Die Wehrmacht stationiert Truppen im zuvor entmilitarisierten Rheinland

 

Wesentlich Beteiligte

  • Deutsches Reich
  • Frankreich
  • Vereinigtes Königreich
  • Italien

Verlauf

  • 1919: Im Versailler Vertrag, der den Ersten Weltkrieg beendet, wird festgelegt, dass deutsche Streitkräfte nicht im Rheinland stationiert werden dürfen & französische, belgische, britische & anfangs US-Truppen im Rheinland stationiert werden
  • 1923 – 1925: Französische & belgische Truppen besetzen anlässlich deutscher Verletzungen der Reparationsbestimmungen das Ruhrgebiet
  • 1925: In den Verträgen von Locarno werden die deutsche Westgrenze & die Bestimmungen des Versailler Vertrags für das Rheinland bestätigt
  • Vertragsverletzungen erfordern das Eingreifen des Völkerbundes & der Garantiemächte Frankreich, Belgien, Großbritannien & Italien
  • Bis 30. Juni 1930: Im „Geist von Locarno“ & nach Einigung über den Young-Plan, der die deutschen Reparationen klärt, ziehen die letzten französischen Soldaten aus dem Rheinland ab
  • 30. Jan. 1933: Machtergreifung der Nationalsozialisten
  • Ab 1933: Intensivierung des Revisionismus & darüber hinausgehender NS-Ziele
  • Ab 1933: Intensivierung der Aufrüstung der Wehrmacht (am 16. März 1935 aus der Reichswehr gebildet)
  • Hinweise:
    • Revisionismus & Pläne für eine Besetzung des Rheinlands gab es schon vor 1933
    • Die Wehrmacht war 1936 noch kriegsbereit gegen Frankreich
  • Bedeutung des Rheinlandes:
    • Für Frankreich bedeutet ein entmilitarisiertes Rheinland einen sicherheitspolitischen Puffer; Hinweis in den 1920er Jahren hatte Frankreich weitergehende Interessen
    • Truppen im Rheinland sind für Deutschland militär-strategisch wichtig, da das Rheinland zentral für die deutsche Rüstungsindustrie ist (& damit indirekt auch diplomatisch wichtig)
  • 11. – 14. Apr. 1935: Großbritannien, Frankreich & Italien bilden die Stresa-Front & bestätigen damit die Locarno-Verträge
  • 03. Okt. 1935 – 09. Mai 1936: Der italienische Abessinienkrieg führt zu Spannungen in der Stresa-Front
  • 27. Feb. 1936: Die französische Nationalversammlung ratifiziert den Französisch-Sowjetischen Beistandspakt
  • Das Deutsche Reich sieht den Französisch-Sowjetische Beistandspakt als Verletzung der Verträge von Locarno, was als Anlass für die Rheinlandbesetzung genutzt wird
  • 07. März 1936: Teile der Wehrmacht rücken in das Rheinland ein
  • 07. März 1936: Der britische & französische Botschafter übergeben Protestnoten an die Reichsregierung
  • 08. & 14. März 1936: Die „Locarno-Gruppe“ & der Völkerbundrat treten ohne Ergebnis zusammen
  • Weitere Reaktionen bleiben aus auf Grund von verbreiteten Pazifismus (UK & F), Uneinigkeit in der französischen Führung, mangelndem britischen Interesse an europäischen Fragen & der Ansicht, deutsches Vorgehen sei legitim (UK)

 

Folgen

  • Die Stresa-Front aus Frankreich, Großbritannien & Italien ist endgültig zerbrochen
  • Frankreichs Reputation & seine Position gegen das Deutsche Reich ist geschwächt
  • Innen- & außenpolitischer Prestigegewinn für das NS-Regime
  • Militärischer & strategischer Gewinn für das Deutsche Reich, da nun Truppen an der französischen Grenze stationiert sind & das für die Rüstungsindustrie wichtige wichtige Rheinland gesichert ist
  • Die Remilitarisierung des Rheinlandes ist der wesentliche Präzedenzfall für die weitere Aufrüstung & den weiteren Machtausbau des nationalsozialistischen Deutschlands:
  • Die Besetzung des Rheinlandes ist eine verpasste Chance der Westmächte, Hitler frühzeitig zu stoppen

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